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ThinkPad Notebooks ohne RJ45 LAN-Anschluss, was kann ich tun?

Was ist ein RJ-45 Port? Was ist besser WLAN oder LAN? Wie erkenne ich, ob mein ThinkPad LAN fähig ist oder nicht? Wie kann ich an meinem ThinkPad LAN nutzen, auch ohne RJ-45 Port?

Spätestens seit Anfang des Jahres 2021 ist klar. Die Corona Krise hat nicht nur das alltägliche Leben stark beeinflusst, sondern auch die globale Wirtschaft mit einem Schwung umgekrempelt. Viele Arbeitnehmer mussten ins Home-Office ausweichen. Die Nachfrage nach Business Notebooks und Workstations stiegt innerhalb weniger Wochen rapide an und blieb auf einem Rekordhoch. Das hatte allerdings unweigerlich zur Nachfolge, dass die Produktion von Komponenten, für die gefragten Notebooks, der aktuellen Nachfrage nicht gewachsen war. Erschwerend hinzu kommen Engpässe der Chip-Industrie und die mangelnde Verfügbarkeit von Frachtcontainern. Mitte des Jahres 2021 hatte Lenovo bereits auf die Ressourcenknappheit reagiert und viele Modelle der L-, T- und P-Serie mit alternativen WLAN-Modulen herausgebracht. Nun stehen wir, gemeinsam mit Lenovo vor der nächsten Herausforderung. Anfang Dezember 2021 bildete sich auch ein Mangel an RJ-45 Ethernet Ports heraus und Lenovo sah sich gezwungen entsprechend darauf zu reagieren. Das Resultat, viele beliebte Notebooks aus der L- und T-Serie werden seit Ende Dezember 2021 ohne RJ-45 Ethernet Port ausgeliefert. Was das für Ihre nächste Bestellung bedeutet und wie Sie am besten mit dem fehlenden Port umgehen, erfahren Sie hier.

Was ist ein RJ-45 Port?

Der RJ-45 Port ist auch als Ethernet-, Western-, LAN-Port bekannt. Er findet seinen Ursprung 1973 in den Vereinigten Staaten. Heutzutage ist der der internationale Standard für Telefonie und Netzwerkkommunikation. RJ steht hierbei für „Registerd Jack“ zu Deutsch, eingetragene Buchse. Diesen viereckigen kleinen Port finden Sie zum Beispiel an Ihrem Router, an allen gängigen Tower-PCs, an Ihrem Switch, Ihrem Firmenserver und zum Beispiel an Ihrem Notebook. Mit einem LAN-Kabel können Sie zwei Geräte mit einem RJ-45 Port verbinden und damit ein Netzwerk aufbauen. Die Verkabelung wird dabei als Datenleitung, zur Kommunikation der angebundenen Teilnehmer genutzt. Das Netzwerk kann zum Beispiel über Ihren Router mit dem Internet verbunden sein, es kann aber auch ein lokales Netzwerk sein, welches nur auf einen Firmen internen Server zugreifen kann.

Was ist besser WLAN oder LAN?

Intuitiv steht die Antwort auf die Frage welche Verbindung besser ist schnell fest. Die Mehrheit wird sicher denken eine LAN-Verbindung ist immer besser. Aber das stimmt so nicht. Welcher Netzwerkzugang wirklich besser ist hängt von der geplanten Nutzung ab. Mit den neuen Wi-Fi Standards hat sich die Übertragungsgeschwindigkeit via WLAN drastisch erhöht. So ist mit Wi-Fi 5 eine Übertragungsrate von bis zu 1.7Gbit/s möglich, wohingegen Wi-Fi 6 bereits eine Übertragungsrate von bis zu 6.5Gbit/s möglich macht. LAN im Vergleich erreicht zwar eine theoretische Übertragungsrate von bis zu 10Gbit/s, allerdings sind die Ethernet Chips auf allen Lenovo Geräten nur für bis zu 1000Mbit/s, sprich 1Gbit/s ausgelegt. Für einen schnellen Datentransfer ist aber nicht nur die maximale Bandbreite allein ausschlaggebend. Die Latenz spiel eine ebenso große Rolle dabei. Als Latenz bezeichnet man die Zeit, die ein Datensatz zur Übertragung benötigt. Oft spricht man hier auch vom Ping. Die Latenz ist bei der drahtlosen Übertragung via WLAN ist stark von der Signalqualität abhängig. Eine LAN-Verbindung hingegen überträgt mit einer fast statischen Latenz. Diese ist zwar vom Traffic im Netzwerk und der eingesetzten Hardware abhängig, aber in den meisten Fällen deutlich kürzer als die der drahtlosen Alternative. Neben der Bandbreite und der Latenz ist die Störanfälligkeit ein weiterer wichtiger Faktor zum sorglosen Arbeiten in Ihrem Netzwerk. Da die LAN-Verbindung eine Hardwarelösung darstellt, ist Sie, abseits von Kabelbrüchen oder Hardwareausfällen nahezu störungsfrei. WLAN hingegen lässt sich leichter stören. Sie kennen das sicherlich von Zuhause. Der Router steht im Wohnzimmer, das Arbeitszimmer liegt am anderen Ende der Wohnung und die Signalqualität lässt zu wünschen übrig. Das liegt daran, dass das WLAN-Signal von vielen Faktoren beeinflusst wird. Dabei handelt es sich nicht nur um Objekte oder Wände, sondern auch um andere Quellen von Strahlung, wie zum Beispiel einer Mikrowelle, oder auch dem WLAN-Netzwerk des Nachbarn. Hier ist es also wichtig in welchem Umfeld Sie die drahtlose Verbindung nutzen wollen.

Wie erkenne ich, ob mein ThinkPad LAN fähig ist oder nicht?

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr neues ThinkPad einen LAN-Chip besitzt oder nicht, hilft ein Blick ins Datenblatt. Die Datenblätter zu allen Geräten finden Sie bei uns im Shop unter Datenblatt auf den Produktdetailseiten, oder im PSREF von Lenovo. Im Datenblatt finden Sie die Ethernet Optionen im Abschnitt „Connectivity“ unter „Ethernet“. Lenovo führt aktuell drei Varianten. Steht unter Ethernet „None“, so besitzt das Gerät kein LAN-Chip. Wenn das der Fall ist, lesen Sie im Abschnitt „Wie kann ich an meinem ThinkPad LAN nutzen, auch ohne RJ-45 Port?“ weiter. Wenn dort eine Bandbreite wie 100/1000M oder eine ähnliche Bezeichnung steht, so ist ein LAN-Chip verbaut. Die angegebenen Größen definieren dann die maximale Geschwindigkeit der Datenübertragung. Die letzte Option ist der Zusatz (Adapter Needed). Hierbei ist zwei ein LAN-Chip im Notebook verbaut, allerdings fehlt der RJ-45 Port. Dafür können Sie über den Lenovo ThinkPad Ethernet Extension Adapter Gen. 2 4X90Q84427 ein Ethernet Kabel an den Micro-LAN-Port des Sidedocking Connectors anschließen. Prüfen Sie also bei Ihrem Gerät also zusätzlich die Einträge unter „Standard Ports“ und schauen Sie nach, ob ein RJ-45 Port eingetragen ist.

Möchten Sie keine Datenblätter studieren, so können Sie auch die Anschlussbilder auf unseren Produktdetailseiten zu Rate ziehen. Ist das Notebook nicht mit einem RJ-45 Port ausgestattet ist das ein erstes Indiz, dass auch kein LAN-Chip verbaut ist. Aber Achtung! Geräte mit Sidedocking Connector können auch LAN-Chips verbaut haben ohne RJ-45 Port. Dort hilft leider nur das Datenblatt weiter.

Notebook-mit-und-ohne-Ethernetport

Wie kann ich an meinem ThinkPad LAN nutzen, auch ohne RJ-45 Port?

Nun stellt sich die Frage wie man mit dem fehlenden Port der aktuellen Modelle umgeht. Doch zuvor eine kurze Übersicht welche Modelle von Lenovo betroffen sind:

ThinkPad L15 Gen 2ThinkPad T14 Gen 2ThinkPad T15 Gen 2ThinkPad T14s AMD Gen 2
20X300GEGE 20W000QQGE 20W400JGGE 20XF007GGE
20X300J7GE 20W000QXGE 20W400J9GE  
20X300GGGE 20W000PJGE 20W400JKGE  
20X300G2GE 20W000NUGE 20W400HUGE  
20X300GBGE 20W000QYGE 20W400J6GE  
20X300G1GE 20W000P2GE 20W400J3GE  
  20W000Q4GE 20W400JFGE  
  20W000Q4GE 20W400J0GE  
  20W000NVGE    


Der fehlende RJ-45 Port beruht darin, dass in die Geräte kein entsprechender Chipsatz verbaut werden kann. Doch dank aktueller Technologien ist es möglich das Ethernet Signal via USB zu emulieren. Daher steht weiterhin eine große Auswahl an Wegen bereit, Ihr Lenovo Notebook wie gewohnt an ein LAN-Kabel anzuschließen. Die einfachste und auch für den mobilen Einsatz leichteste Lösung ist der Einsatz eines Adapterkabels. Diese adaptieren den RJ-45 Port auf ein geläufigen USB-Port. Hier stellt Lenovo zwei verschiedene Adapter zur Verfügung. Der Lenovo ThinkPad USB 3.0 auf Ethernet RJ45 Adapter 4X90S91830 wird an einem freien USB-A Port angeschlossen. Wichtig ist hier, dass der Port den USB 3.0 Standard oder aktueller besitzt. Bei den oben aufgeführten Notebooks ist aber immer mindestens ein solcher Port verbaut. Die Alternative zum USB-A Adapter ist der Lenovo USB-C zu Ethernet Adapter 4X90S91831. Diesen stecken Sie in einen freien USB-C Port Ihres Notebooks. Hierbei ist keine Thunderbolt Unterstützung notwendig.

Für alle die die Nutzung einer Dockingstation in Betracht ziehen gibt es freudige Nachrichten. Auch die aktuellen kabelgebundenen Docks, wie die Lenovo ThinkPad Universal Thunderbolt 4 Dock 40B00135EU oder die Lenovo ThinkPad Universal USB-C Dock 40AY0090EU verfügen über ein RJ-45 Port, welcher über den USB-C Eingang am Notebook durchgeschliffen wird. Damit können Sie, trotz fehlendem Port am Notebook das Netzwerkkabel einfach an die Dock anschließen. Lenovo Veteranen werde sicherlich bereits festgestellt haben, dass die ganze Zeit nur die Rege vom RJ-45 Port ist. Das Problem betrifft leider aber auch den Sidedocking Connector. Für alle die nicht so tief in der Technik stecken ein kleiner Exkurs. Lenovo hat sich bei der Einführung des Sidedocking Connectors dazu entschieden neben den USB-C Port parallel einen Micro-LAN Anschluss zu legen. In den neuen Geräten ist dieser zwar weiterhin verbaut, leider aber aufgrund des fehlenden Chipsatzes ohne Funktion. Das bedeutet für Sie, die mechanische Lenovo ThinkPad Ultra Docking Station 40AJ0135EU ist weiterhin kompatibel, aber auch der LAN-Port der Dock ist ohne Funktion.

Wenn Sie aber lieber keine Dockingstation verwenden möchten, bleibt als letzte Alternative die Nutzung eines Lenovo ThinkVision Monitors mit Ethernet-Port. Im Betrieb mit einem solchen Monitor wird das RJ-45 Kabel einfach an den RJ-45 Port im Monitor gesteckt. Hier wird, ähnlich wie bei der Dock, das Netzwerksignal über das USB-C Kabel, womit das Notebook mit dem Monitor verbunden ist, durchgeschleift und steht damit auch am Notebook zur Verfügung. Wichtig ist dabei, dass für diese Funktion, das Notebook über USB-C mit dem Monitor verbunden sein muss. Wer auf eine Übertragung via HDMI oder DisplayPort setzt, kann das Netzwerksignal nicht nutzen, oder muss ein zusätzliches USB-C Kabel verbinden. Diese Lenovo ThinkVision Monitore gibt es mit RJ-45 Ethernetport.

Lenovo-Infografik-Dockingmonitor

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